Im Häppchenparadies: Tapas in Madrid
Liebe Freundinnen von Welt,
in Madrid habe ich hauptsächlich gegessen. Nahezu ununterbrochen. So viele köstliche Kleinigkeiten! Kommt mit auf meine Tour – ich verrate Euch auch meine Lieblings-Adressen für Tapas in Madrid.
Eure Kirsten, Freundin von Welt
Inhaltsverzeichnis
- Im Häppchenparadies: Tapas in Madrid
- Die ganze Stadt ist ein Esszimmer
- Stadtviertel für Foodies
- Die Bars der Stars
- Probieren & entdecken – Tapas in Madrid
- Etwas Süßes? Churros!
- Tapas in Madrid – meine Tipps
- El Lacon
- Casa Ciriaco
- Exkurs: Vermut – der Drink zu den Tapas in Madrid
- La Casa del Abuelo
- Mesón del Champiñon
- El Eden Gastrobar im Hotel RIU Plaza España
Die ganze Stadt ist ein Esszimmer
Gonzalo, unser junger Guide, holt uns vom Hotel ab. Er ist in Madrid geboren und lebt hier. Ist er ein echter Madrilene? Schwierig, sagt er, seine Eltern und Großeltern kommen nicht aus Madrid.
Er sagt: „Madrilenen sind wie Katzen, sie streunen gerne herum, sie sind nie zu Hause.“
Es ist wahr: Hier trifft man sich nicht in Wohnungen, hier geht man in Bars, Parks und natürlich Tapas essen – von Lokal zu Lokal. Im Zentrum von Madrid braucht man kein Auto, alles ist zu Fuß erreichbar.
„Madrilenen sind wie Katzen. Sie streunen gerne herum, sie sind nie zuhause.“
– Gonzalo, Guide in Madrid
Stadtviertel für Foodies
Madrid ist der perfekte Ort für Foodies. Hier sind alle Küchen Spaniens vertreten, und dank der kleinen Tapas-Portionen kann man sich sozusagen an einem Abend quer durch die Geschmäcker Spaniens essen. Hier ist man nicht, weil man hungrig ist – sondern weil es Spaß macht! Das Essen ist hier keine formelle Angelegenheit, vieles ist Fingerfood, es geht um Geselligkeit. Und diese genussvolle Atmosphäre vibriert in den Gassen der Barrios, der Stadtviertel.
Laut, lebhaft und multikulturell sind zum Beispiel die Viertel La Latina und Lavapiès. Die kleinen Straßen von La Latina sind mit Tischen und Stühlen der Tabernas gesäumt. In der Cava Baja gibt es Bars von einfach bis schick – einen freien Platz ergattern, ein paar „Raciones“ bestellen (so heißen die größeren Tapas-Portionen) und den Abend genießen. Achtung: Raciónes sind zum Teilen gedacht, ein Symbol der Freundschaft. Niemals bestellt man eine Ración nur für sich selbst!
Die Bars der Stars
Es gibt legendäre Geschichten von legendären Bars, Madrid war voll von Hollywoodstars und Schriftstellern. Ava Gardner wurde mit Hemingway in der Cervecería Alemana an der Plaza de Santa Ana gesehen, ebenso in der Bar Cock und natürlich im Museo Chicote an der Gran Via, der Mutter aller Madrider Cocktailbars. Dort waren sie in den 1950ern alle: Von Grace Kelly über Bette Davis bis Sinatra.
Über Ava Gardner gibt es auch diese Geschichte: Sie saß an der Bar – irgendeiner Bar – und war in Sorge um ihren Liebhaber, einen Stierkämpfer, der gerade in der Arena war. Sie fürchtete seinen Tod. Während sie auf ihn wartete, trank sie drei Flaschen Whisky. Der Geliebte kam lebendig zurück, sie nahm ihm das Versprechen ab, niemandem von ihrem Exzess, ihrer Sorge zu erzählen. „Doch was nutzt mir so eine Geschichte, wenn ich sie nicht erzählen kann?“, erwiderte der Torero und berichtete brühwarm seinen Freunden davon.
Aber wo waren wir? Beim Essen. Bei den Tapas.
Probieren & entdecken – Tapas in Madrid
Etwas habe ich gelernt: Egal, wie lange Du in der Stadt bist, Du wirst nicht genug Zeit haben, all das zu essen, was Du probieren möchtest.
Manches muss auch nicht sein, zum Beispiel Bocata de calamares: Ein Baguette, belegt mit panierten Tintenfischringen. Das typische Fastfood von Madrid ist eine eher trockene Angelegenheit.
Und dann gibt es natürlich noch das unschlagbare Vergnügen, beim Herumstreifen die eigenen Geheimtipps zu entdecken, die beste Tortilla, den leckersten Cocido madrileño („madrilenischer Eintopf“), in einem Lokal, das Google Maps noch gar nicht kennt.
Etwas Süßes? Churros!
Zum Dessert (und zum Frühstück) isst man hier gerne Churros & Chocolate. Längliche Krapfen, die knusprigen Stäbe taucht man in dickflüssige Schokoladensauce.
Eine Traditionsadresse mit Kultstatus dafür ist die rund um die Uhr geöffnete
Chocolatería San Ginés,
Pasadizo de San Ginés 5
Tapas in Madrid – meine Tipps
Champignons im Mesón del Champiñon, Haifisch-Happen im El Lacon oder ein paar schnelle Knoblauch-Gambas am Stehtisch in der Casa del Abuela – die Tapas-Bars in Madrid bieten nie endende Abwechslung. Hier war die Freundin von Welt:
El Lacon
Traditionelles Lokal im Barrio de las Letras
Calle de Manuel Fernández y González 8, mesonellacon.com
Casa Ciriaco
Zahlreiche berühmte Gäste kehrten hier ein, darunter Stierkämpfer und Mitglieder der spanischen Königsfamilie. Diese Kneipe war vor dem Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs ein geheimer Treffpunkt für Intellektuelle. Im Barbereich werden Tapas serviert – und Vermut aus dem Hahn.
Casa Ciriaco, Calle Mayor 84, casaciriaco.com
Exkurs: Vermut – der Drink zu den Tapas in Madrid
Das neue In-Getränk in Madrid ist der gute alte Wermut. Oder, wie man hier sagt: Vermut. Der mit Kräutern und Gewürzen (vor allem mit Wermut) aromatisierte Wein wird in den urigsten Kneipen aus dem Hahn serviert. Experimentieren ist erwünscht. Mit einem Schuss Angostura, aufgefüllt mit Soda oder sogar einem Hauch Absinth – Hauptsache nicht langweilig. Je nach Taberna und Wermutart kommt das weinhaltige Getränk mit oder ohne Eis, mit einer Zitronen – oder Orangenscheibe, mit oder ohne Olive ins Glas. Mit einem Alkoholgehalt von 14,5 bis knapp 22 Prozent ist der aufgepeppte Wein ein relativ leichter Aperitif, vor allem wenn er mit Soda aufgegossen wird.
La Casa del Abuelo
Die 1906 eröffnete Taverne in der Calle de la Victoria 12 steht noch immer unter der Leitung der ursprünglichen Inhaberfamilie. Spezialität des Hauses sind die auf verschiedene Art zubereiteten Garnelen – gegrillt, in Knoblauch oder im Teigmantel frittiert. Mir schmeckten die Knoblauchgarnelen – mit viiiiiieeeeel Knoblauch – besonders gut. Sie kamen im Tonschälchen noch brutzelnd auf den kleinen Stehtisch.
La Casa del Abuelo, Calle de la Victoria 12, lacasadelabuelo.es
Mesón del Champiñon
Lustig aufgespießte Champignons kommen in Scharen auf die Teller.
Mesón del Champiñon, Cava de San Miguel 17, mesondelchampinon.com
El Eden Gastrobar im Hotel RIU Plaza España
Vor dem Eingang der Gastrobar im 26. Stock des Hotels hängt eine große Schaukel – wieder einer dieser perfekten Foto-Spots. Drinnen gibt es eine große Tapas-Auswahl. Dazu die großartige Aussicht. Da kann ein Mittagessen schon mal drei Stunden dauern. Das sei in Madrid nicht ungewöhnlich, sagt man. Danach dann ab in die 360° Rooftop Bar
El Eden Gastrobar im Hotel Riu Plaza España, riu360rooftopbar.com
Kircherebseneintopf im El Lacon
Gambas in Knoblauch im La Casa del Abuelo
Casa Ciriaco: Manchmal reichen auch ein paar schnelle Brote
Casa Ciriaco: Hinter der Bar hängen die unvermeidlichen Schinken. Das Schild links verspricht „Vermut de Grifo“ – Wermut aus dem Hahn
Ganz einfach: Sardinen und Oliven in der Gastrobar El Eden im RIU Espana
Mesón del Champinon
Käseauswahl im Mercado de San Miguel
Mesón del Champinon
Gambas, die Spezialität im La Casa del Abuelo
Den Knoblauch esse ich auch noch – im La Casa del Abuelo
Offenlegung: Meine Recherchereise nach Madrid wurde von den RIU Hotels unterstützt.
Der Inhalt der Texte ist von der Einladung unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für die Beiträge erhielt ich kein Honorar.
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