Das Taxi fährt über die Gran Via und hält an der Plaza España vor dem Hotel RIU España. Das Gebäude allein ist eine Ikone: das Edificio España, den Hochhäusern in Chicago nachempfunden. Die Brüder Julián und Joaquín Otamendi haben es entworfen, mit stattlichen 117 Metern war es nach der Fertigstellung 1953 kurze Zeit das höchste Gebäude in Spanien, sogar in ganz Europa. Doch schon 1957 wurde es vom Torre de Madrid gleich nebenan überragt.
Als die Hotelgruppe RIU (übrigens ein mallorquinisches Familienunternehmen) das Haus übernahm, stand es bereits zwölf Jahre leer. RIU hat das Gebäude komplett neu ausgebaut – bis auf die Lobby, die ist größtenteils original erhalten. Der grüne Marmor ist original, die Türen, die Reliefs an den Wänden. Neu ist das Glaskunstwerk zwischen den Fahrstühlen, es repräsentiert alle Menschen, die am Umbau mitgearbeitet haben.

Seit 2019 gibt es allerlei Annehmlichkeiten auf 26 Stockwerken – vom Restaurant bis zum Außenpool.

Ich checke schnell ein, in eins der über 550 Zimmer, bewundere kurz den Blick auf die Plaza España.

Dann bringt mich der Fahrstuhl nach ganz oben, zur Hauptattraktion des Hauses: der Rooftop Bar mit 360°-Blick. Kleines Extra, sehr beliebt: ein Balkon mit durchsichtigem Boden, davor eine lange Schlange von Menschen, die sich darauf gegenseitig fotografieren wollen. Der Eintritt zur Rooftop Bar kostet zehn Euro, für Hotelgäste ist er frei.
Es weht eine sanfte Brise, in die sich House-Beats mischen. Ich steige noch eine Treppe höher, in die VIP Lounge. Der Blick ist grandios. Madrid liegt mir zu Füßen. Ein rotes Dächermeer, sandfarbene Häuser. Elegant und einladend. Dort ist der Königspalast, dahinten ein gigantischer Park. Ganz in der Ferne sind Berge zu sehen. Morgen werde ich die Stadt erkunden. Auf Tapas-Tour gehen. Heute genügt es mir, den Eindruck (und einen Gin Tonic) in mich aufzusaugen.

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