In China unterwegs mit dem Hochgeschwindigkeitszug – so, liebe Freundinnen von Welt, ist das Bahnfahren ein Vergnügen!
Ich nehme Euch mit auf eine rasante Reise im Hochgeschwindigkeitszug. Die Fahrt führt uns von der beeindruckenden Hauptstadt Beijing nach Hangzhou, der Stadt am Westsee. Packt Eure Koffer und checkt mit mir ein. Spoiler: Der Zug ist pünktlich.
Eure Kirsten, Freundin von Welt
Anzeigentafel
Alle Züge in Beijing sind „on time“
Wartezeit
Auf Campingstuhl und Gepäck im Südbahnhof Beijing
Start am Südbahnhof Beijing: Wie am Flughafen
Der Südbahnhof in Beijing erinnert eher an einen Flughafen als an einen klassischen Bahnhof. Die riesige Halle mit hohen Decken und modernen Anzeigetafeln strahlt eine gewisse internationale Eleganz aus. Am Eingang eine gründliche Sicherheitskontrolle, zum Glück ist die Warteschlange kurz. Das Gepäck kommt auf ein Laufband, es wird extra durchleuchtet. Einer meiner Mitreisenden muss seinen Koffer öffnen, sein Deospray kam dem Sicherheitspersonal verdächtig vor. Ein kleiner Reminder, dass hier andere Regeln gelten.
Bahnhofshalle voller Imbiss-Stände
Schnell noch ein paar Dumplings mitnehmen?
Imposante Halle
Hier ist reichlich Platz zum Warten.
In der großen Wartehalle gibt es zahlreiche Essensstände, die eine bunte Mischung aus lokalen und internationalen Snacks anbieten. Ein paar Dumplings gefällig? Wir haben ein üppiges Lunchpaket dabei. Die meisten anderen auch, wird sich später im Zug zeigen. Essen ist in China eine wichtige Sache.
Hochglanz
Spiegelnder Fußboden und samtrote Absperrungen
Business Class Lounge
Kein Einblick
Einchecken am Gate
Der Eincheckprozess ist streng geregelt: Erst wenn der Zug aufgerufen wird, darf man durch das Gate zum Gleis. Der Reisepass dient uns als Ticket, eine weitere Kontrolle am Gate sorgt dafür, dass wirklich nur diejenigen zum Zug gelangen, die auch eine gültige Reservierung haben. Abfahrt 12:43 Uhr, pünktlich.
Check in
Am Gate wird der Reisepass gescannt
Zum Gleis
Mit der Rolltreppe zum wartenden Zug
China verfügt über das größte Hochgeschwindigkeitsbahnnetz der Welt mit einer Gesamtlänge von etwa 45.000 km, bis 2030 soll es auf über 50.000 km ausgebaut werden. Das Kernnetz besteht dabei aus acht Nord-Süd- und acht Ost-West-Hauptkorridoren. Es wurde in beeindruckend kurzer Zeit aufgebaut – der Großteil entstand innerhalb eines Jahrzehnts.
Bahnsteig
Der Hochgeschwindigkeitszug steht schon da
Alles sauber
Der Müll wird überall schnell weggeräumt
Komfort im Zug
Wir reisen erste Klasse. Die breiten Sessel sind komfortabel, der Tisch verbirgt sich in der Armlehne – ich klappe ihn heraus, um das mitgebrachte Lunchpaket möglichst stilvoll zu verzehren. Auch auf Fußstützen muss ich nicht verzichten.
Ein Blick auf die rote Leuchtschrift über den Sitzen verrät die Innen- und Außentemperatur: angenehme 27 °C im Zug und heiße 37 °C draußen. Die Geschwindigkeit des Zuges beeindruckt ebenso – mit 271 km/h rauschen wir durch die Landschaft. Es heißt, der Zug könnte sogar bis zu 360 km/h erreichen.
Im Hochgeschwindigkeitszug
Komfort in der 1. Klasse
Komfort
Gepolsterte Sitze auch in der 2. Klasse
Rasante Fahrt – durch China mit dem Hochgeschwindigkeitszug
Kaum hat der Zug Beijing verlassen, beschleunigt er so rasant, dass die Hochhäuser der Stadt im Nu hinter uns liegen. Es ist faszinierend, wie schnell die urbane Kulisse von einer grünen, fast idyllischen Landschaft abgelöst wird. Reihenweise Bäume ziehen vorbei, gefolgt von weiteren Hochhäusern – ist das noch ein Vorort von Beijing oder schon die nächste Stadt?
Nach einer Weile weichen die städtischen Strukturen einer weiten Ebene. Windräder drehen sich gemächlich, auf kleinen Felder arbeiten einzelne Menschen. Dazwischen liegen immer wieder niedrige, von Mauern umgebene Siedlungen. Die Landschaft ist erstaunlich flach.
Blick aus dem Fenster
Bisschen grün, viele Hochhäuser
Hochhäuser
Welche Stadt ist das? Schwer zu erkennen.
Die Zeit im Zug vergeht wie im Flug: Lesen und Beobachten
Während der Fahrt lese ich etwas über die Geschichte Chinas, das Kapitel über die Opiumkriege. Diese zwei Kriege, 1840 und 1856, zwischen England und China, haben das Land nachhaltig geprägt. Die Engländer setzten damals ihr „Recht auf freien Handel“ mit Opium gewaltsam durch.
Drink
Service in der 1. Klasse: ich bekomme eine Flasche mit Tee gereicht
Auf dem Gang
Beschäftigung im Zug: Essen, aufs Display starren, beides
Ein Spaziergang durch den Zug. In der zweiten Klasse ist es voller, die Sitze sind ein wenig schmaler, sehen aber auch bequem aus. Die Menschen essen oder starren auf ihre Smartphone-Bildschirme – viele tun beides gleichzeitig. Manche hocken im Gang zwischen den Wagen auf ihren Koffern oder auf Campingstühlen. Man scheint keinen Sitzplatz reservieren zu müssen. Vor einem kleinen Bordbistro herrscht großer Andrang. Mitgebrachte Nudelsuppen können am Wasserspender aufgefüllt werden – eine praktische und beliebte Option.
Bordbistro
Großer Andrang bei den Snacks
Wasserspender
Stay hydrated – hier ganz einfach
Nächster Halt Nanjing
Die Landschaft verändert sich: Ab 15 Uhr kommen ein paar Berge in Sicht, ab 17 Uhr sieht alles grüner und saftiger aus. Um 17.10 Uhr fahren wir durch einen Tunnel, dahinter sind dichte, hügelige Wälder. Ein kurzer Halt in Nanjing.
Ankunft in Hangzhou – pünktlich
Flugs sind wir in Hangzhou. Um 18:33 Uhr kommen wir an, pünktlich auf die Minute. So könnte ich immer Bahn fahren!
Wartezone
Das ist der Bahnhof in Beijing, kein Flughafen
Gut gepackt
Wenn die Sitzplätze knapp sind, muss der Koffer herhalten
Information
Zu der Recherechereise nach China wurde ich vom Reiseveranstalter Gebeco eingeladen. Danke!
Gebeco bietet 12 Reisen nach China an, zum Beispiel Spektakuläre Höhepunkte Chinas (14-Tage Erlebnisreise ab 3095 Euro inkl. Flüge mit Air China) und China – Das Reich der Mitte (21-Tage-Studienreise ab 4195 Euro inkl. Flüge). Viele Reisen sind ab vier Personen garantiert.
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