Radreisen für Einsteigerinnen: Die besten Tipps und Routen

Illustration Frau auf dem Rad

Liebe Freundinnen von Welt,

als – mittlerweile – begeisterte Radreisende möchte ich mit euch die unendlichen Möglichkeiten teilen, die das Erkunden der Welt auf zwei Rädern bietet.
Unterwegs habe ich viel gelernt – einiges hätte ich gerne vorher gewusst. Daher teile ich hier mit Euch meine besten Tipps und Erfahrungen. Sage Euch, was alles schiefgehen kann – und wie man die Situation rettet. Mache Euch sattelfest. Und nehme Euch auf ein paar Touren mit.
Steigt auf und es geht los!

Eure Kirsten, Freundin von Welt

Inhalt

So malerisch können Radreisen sein

Die Wahl des richtigen Fahrrads: Dein treuer Begleiter auf Reisen

Der erste Schritt zu gelungenen Radabenteuern ist die Wahl des richtigen Fahrrads. Das kann ein gemütliches Tourenrad oder ein flinkes Rennrad sein, ein Faltrad oder auch ein E-Bike – jedes Rad hat seinen eigenen Charme. Es muss zu Euch passen und zu der Tour, die Ihr aussucht. Macht Euch Eure individuellen Bedürfnisse und Ziele klar. Wichtig ist: Die Rahmenhöhe (und das ist nicht die Reifengröße!) muss zur Beinlänge passen. Ich bin 176 cm groß und komme mit einem 59er Rahmen gut klar. Den Sattel hoch genug einstellen – das Rad muss beim Fahren passen, nicht beim Stehen. Ein bequemer Sattel und ergonomische Griffe am Lenker sind mir auch wichtig. Es gibt ja nicht so viele Punkte, an denen der Körper das Rad berührt – 5, um genau zu sein – und die sollten gut abgestimmt sein.
In meinem kleinen Rad-Fuhrpark habe ich die Wahl zwischen einem recht schwerem Reiserad, einer Möwe von Utopia mit Rohloff-Schaltung (eine 14-Gang-Nabenschaltung) und einem Faltrad von Bike Friday. Das Faltrad ist klein und leicht und lässt sich deshalb gut in der Bahn mitnehmen. Das erleichtert die Anreise ungemein. Beide Räder haben gute Gepäckträger, das ist wichtig! Für manche Reisen habe ich mir auch ein E-Bike ausgeliehen. Sehr komfortabel!

Planung der Route: Ein Abenteuer nach eurem Geschmack

Die Welt ist ein Spielplatz und das Fahrrad euer Ticket zu unzähligen Abenteuern. Doch wie findet Ihr die perfekte Route? Da kann ich helfen. Lasst mich euch einige Tipps, hilfreiche Tools und Empfehlungen geben, um euch auf den richtigen Weg zu bringen.

Beispiele für faszinierende Routen:

Kattegattleden

Der Kattegattleden in Schweden: Diese Route führt immer an der Küste entlang, von Helsingborg nach Göteborg. Lauschige Badebuchten, quirlige Hafenstädtchen und „Kaltbadehäuser“ erwarten Euch entlang der Strecke.

Fontaneradweg

Der Fontaneradweg in Brandenburg: Kennt Ihr das Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane? Da wollte ich hin: Nach Ribbeck im Havelland. So radelte ich durch die schöne märkische Landschaft – ein weites Feld – entlang des Fontaneradwegs. Ein vielschichtiger Ausflug durch malerische Natur und beeindruckende Städte, stets begleitet von Literatur und Geschichte. Am Wegesrand: zahlreiche schöne Badeplätze!

Nordseeküstenradweg

Der Nordseeküstenradweg in Niedersachsen: Ein Kontrastprogramm aus Staunen über die herbe Natur und Begegnungen mit herzlichen Menschen. Mal vor, mal hinter dem Deich bin ich geradelt – etwa 300 Kilometer von Emden bis Cuxhaven. Von West nach Ost, um den Wind möglichst im Rücken zu haben. Und bin tollen Menschen begegnet: Ubbo, dem romantischen Krabbenfischer in Greetsiel und Gisela, der Ur-Ostfriesin, in Neuharlingersiel.

Illustration Frau mit Rad neben einem Leuchtturm auf dem Nordseeküstenradweg

Hilfreiche Tools zur Routenplanung:

  • Komoot: Mit Komoot könnt ihr eure Route einfach planen, basierend auf euren Vorlieben für Gelände, Schwierigkeitsgrad und Sehenswürdigkeiten entlang des Weges.
  • Google Maps: Obwohl nicht speziell für Radfahrer entwickelt, bietet Google Maps dennoch nützliche Funktionen für die Routenplanung, einschließlich Fahrradwege und verkehrsarme Straßen.
  • Outdooractive: Diese Plattform bietet eine Vielzahl von Wander- und Radwegen weltweit und ermöglicht es euch, eure Route detailliert zu planen – mit Funktionen wie Höhenprofilen, Wegbeschreibungen und Bewertungen von anderen Nutzern.

„Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser.“

Theodor Fontane

Empfehlungen für Etappenlängen:

  • Tagesziele: Plant eure Etappen entsprechend eures Fitnessniveaus und eurer persönlichen Vorlieben. Ich bevorzuge kurze Etappen von 30-50 km pro Tag, denn ich möchte ja auch mal Pause machen, Schilder durchlesen oder gar etwas besichtigen. Der Freund der Freundin von Welt wäre mit 80, 100 oder mehr Kilometern am Tag glücklicher, der ist beim Fahren zufrieden und braucht nur 5-Minuten-Badestopps.
  • Pausen einplanen: Vergesst nicht, regelmäßige Pausen einzuplanen, um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und lokale Köstlichkeiten zu probieren.
  • Flexibilität: Seid flexibel bei der Planung eurer Etappen und passt euren Zeitplan an unvorhergesehene Ereignisse wie Wetteränderungen oder interessante Zwischenstopps an.

Packliste und Ausrüstung: Der Schlüssel zu einem gelungenen Radabenteuer

Das Herzstück einer jeden erfolgreichen Radreise: die richtige Ausrüstung. Von Zelt bis Werkzeug, es gibt so viel zu bedenken! Doch erinnert euch: Weniger ist oft mehr. Entscheidet euch für leichtes und funktionales Equipment, um das Gewicht zu minimieren und eure Fahrt angenehmer zu gestalten. Vor allem wenn es bergauf geht, ziehen schwere Taschen doch ziemlich nach hinten. Apropos Taschen: Die sind wichtig. Robust und wasserdicht sollten sie sein. Meine halten schon fast 20 Jahre. Hier geht es zu meiner perfekten Packliste für eine Radreise mit Zelt – für Euch als PDF zum Runterladen.

Übernachtungsmöglichkeiten: Ein Hauch von Luxus oder ein Bett unter freiem Himmel?

Die große Vielfalt: Mit dem Zelt in der Natur (in Skandinavien gilt das Jedermannsrecht) übernachten oder sich in die weichen Laken eines Hotelbetts sinken lassen – alles ist möglich. Oder auch: Mal so, mal so. Ich bin am liebsten mit dem Zelt unterwegs – maximale Flexibilität – wenn es aber arg nass und kalt wird, nehme ich mir spontan ein Zimmer.

Ernährung und Verpflegung: Auf der Suche nach kulinarischen Schätzen

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu eurem Erfolg auf der Straße. Plant eure Mahlzeiten im Voraus und sorgt dafür, dass ihr genug Energie für eure Abenteuer habt. Unterwegs gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit köstlichen Snacks zu versorgen und lokale Spezialitäten zu probieren. Lasst euch diese kulinarischen Erlebnisse nicht entgehen! (Und plant dafür auch etwas Platz in den Taschen ein – nicht immer kommt die beste Bäckerei oder der Stand am Wegesrand zur idealen Essenszeit).

Auf zu neuen Abenteuern!

Radreisen sind umweltfreundlich. Radreisen haben das ideale Tempo – das eigene. Man ist abends stolz, die Strecke geschafft zu haben – und angenehm müde. Wir bewegen uns den ganzen Tag und das sehr gelenkschonend. Entdeckt mit mir diese faszinierende Art des Reisens und erlebt die unendliche Freiheit, die Abenteuerlust und die unvergesslichen Momente, die nur auf einer Radreise möglich sind. Packt eure Taschen, schnappt euch euer Fahrrad und macht euch bereit für das Abenteuer eures Lebens – die Welt wartet darauf, von euch entdeckt zu werden!

Wegweiser Radwege am Nordseeküstenradweg Illustration

Wenn die Pedale ins Stolpern geraten: 10 Dinge, die auf Radreisen schiefgehen können

Bevor ihr euch in die Weiten auf zwei Rädern stürzt, lasst uns einen Blick auf die möglichen Stolpersteine werfen, die euch auf eurer Tour begegnen könnten. Hier sind 10 Dinge, die auf Radreisen alles schiefgehen können:

  1. Platter Reifen: Irgendwann erwischt es jede. Ein platter Reifen kann die schönste Fahrt schnell ausbremsen. Gut, wenn man Flickzeug, einen oder mehrere Ersatzschläuche und das passende Werkzeug dabei hat.
  2. Mieses Wetter: Es ist ja nicht immer eitel Sonnenschein und Rückenwind. Regen, Sturm oder Hitze können aus eurem Radabenteuer eine echte Herausforderung machen. Gute Regenkleidung hilft. Und sonst: Mal eine längere Pause einlegen oder mit der Bahn abkürzen.
  3. Mechanische Malheure: Kettenrisse, defekte Bremsen oder Schaltprobleme – das Fahrrad hat auch mal schlechte Tage. Ein wenig Improvisationstalent ist hier gefragt. Eine Werkstatt in der Nähe hilft.
  4. Verirren: Eine falsche Abzweigung kann einen ganz schön aus der Bahn werfen. Gut, dass es heutzutage Navis und Apps gibt, auch wenn die manchmal auch nicht ganz zuverlässig sind. Ich gucke unterwegs nicht gerne aufs Smartphone-Display, sondern fahre lieber mit Kopfhörern, um mir den Weg ansagen zu lassen.
  5. Erschöpfung: Zu viele Kilometer, zu steile Anstiege oder einfach zu wenig Training – irgendwann streiken die Muskeln und die Motivation. Pause gönnen, langsamer machen, Etappenziele anpassen. Hey, das ist Urlaub und soll Spaß machen!
  6. Fehlende Ausrüstung: Mit dem nötigen Zubehör seid Ihr gut gerüstet. Fehlt etwas Wesentliches, kann das den Komfort deutlich einschränken. Eine Packliste hilft dabei, nichts zu vergessen. Und vieles könnt Ihr auch unterwegs besorgen, so lange Ihr nicht ganz abseits der Zivilisation unterwegs seid.
  7. Gesundheitsprobleme: Dehydrierung, Sonnenbrand oder Magenprobleme – der Körper macht nicht immer, was man will. Das hilft: Viel trinken, gut eincremen und eine Reiseapotheke.
  8. Schwieriges Gelände: Unbefestigte Wege oder steile Anstiege können einem ganz schön zusetzen, vor allem, wenn man das nicht eingeplant hat. Entweder umplanen oder Augen zu (nein, auf!) und durch.
  9. Diebstahl: Fahrraddiebstahl ist leider keine Seltenheit, besonders wenn man das Rad unbeaufsichtigt stehen lässt. Anschließen! Mit einem guten Schloss!
  10. Ungünstige Unterkünfte: Manchmal erweist sich die geplante Übernachtungsmöglichkeit als echter Reinfall. Dann heißt es, improvisieren und das Beste draus machen. Das Gute: Am Morgen geht es weiter, die nächste Nacht ist die nächste Chance.
Fahrrade im Gegenlicht auf dem Nordsseküstenradweg Illustration

Mit einer Prise Humor, Flexibilität und ein paar klugen Vorbereitungen könnt ihr auch die größten Herausforderungen meistern. Lasst euch von ein paar Widrigkeiten nicht unterkriegen und genießt euer Radabenteuer!

Eure Kirsten, Freundin von Welt

Weiterlesen? Hier findet Ihr die Radreisen:

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