So müde! Hilft Schlaftourismus?

Illustration Schlaftourismus: müde Frauen auf der Terrasse eines Hotels

Liebe Freundinnen von Welt,

es gibt ausgeschlafene und weniger ausgeschlafene Texte. Bei diesem sinkt mir schon beim Tippen der Kopf immer wieder sanft Richtung Tastatur. Kein Wunder, soll es doch um Schlaftourismus gehen. Das wurde mir auf der ITB als der heiße Trend vorgestellt. Schlafen im Urlaub? Scheint mir kein ganz neues Konzept zu sein. Also: Worum geht es? Und: Wie fühlen wir uns mit den gekauften Träumen?
Findet es mit mir heraus!

Eure Kirsten, Freundin von Welt

Illustration einer schlafenden Frau Prompt von Freundin von Welt

Inhaltsverzeichnis

Schlaftourismus: Wer diesen Trend nicht kennt, hat den Urlaub verpennt

Schlafen – das tun wir doch, wenn es gut läuft, jede Nacht. Ab ins Bett, Handy weg, Augen zu und gut ist. Im Urlaub ähnlich. Aber Reisen wir nicht, um etwas zu erleben? Die Welt mit offenen Augen zu sehen? Tja, nun. Für viele scheint schlafen ein wichtiges Urlaubsziel zu sein. Auf die Pressekonferenz von airtours (das ist die Luxusreisemarke von TUI Deutschland) brachte Steffen Boehnke (Director airtours) Trends mit. Top-Aufsteiger bei den Reisezielen ist Mauritius, Kroatien gilt als neuer Liebling des Jetsets in Europa.
Und: „Ein neuer Luxustrend ist gesundes Schlafen im Urlaub“.

Das unterfüttert er mit einigen Zahlen:

  • ¾ aller Deutschen testen im Hotel zuerst das Bett
  • jeder 5. Gast bringt sein eigenes Kissen mit
  • 14 % haben eigene Playlists dabei
  • 11 % bringen Duftöle und andere Hilfsmittel zum Einschlafen mit
  • 43 % leiden unter Schlafstörungen

Darauf reagieren Hotels mit Investitionen in Betten, manche stellen Schlaftracker zur Verfügung. Besonders beruhigende Angebote wie Meditationen und Yoga. Und wenn es ganz wissenschaftlich wird, ist ein Schlafarzt dabei.

Augen zu und durch!

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe

Träumen unter Palmen
Illustration mit KI-Hilfe

Schlafen in Städten
Illustration im Bauhaus-Style mit KI-Hilfe

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe

Ist ja auch nicht ganz unwichtig, dieser Schlaf. Die „Deutsche Stiftung Schlaf“ zählt auf, was Schlaf so alles für uns tut. Schlaf schafft nicht nur Lebensqualität, Erholung und Regeneration, sondern macht auch schön, klug und kreativ.
Gerade hat die Stiftung zum dritten Mal den „Deutschen Schlafpreis“ verliehen und einen Botschafter des Schlafes ausgezeichnet. Das ist in diesem Jahr der Schlafkünstler Virgile Novarina, der bei seinen Schlafperformances in Galerien, Museen oder Ladenschaufenstern öffentlich ein Nickerchen hält. Er setzte sich damit gegen Katharina Kunzmann und ihren Blog diewillnurschlafen.de durch.

Schlaf hat ja keine so große Lobby in unserer Leistungsgesellschaft. Es gilt immer noch als cool, mit wenig Schlaf auszukommen. Lange schlafen ist auch einfach oft nicht drin: Der Job, die Freundinnen, das kulturelle Angebot. Noch schnell diesen Blog lesen, aber dann ins Bett … huch, es ist schon Mitternacht?
Aber im Urlaub, ja, da ist es erlaubt, auch mal bis mittags liegen zu bleiben. Oder früh ins Bett zu gehen. Oder einfach wieder ein Gefühl für den eigenen natürlichen Schlafrhythmus zu entwickeln.
Oder: In einer Welt, die niemals schläft, suchen wir verzweifelt nach einem ruhigen Ort für ein Nickerchen.

Schlafen als Luxus?

Ist erholsamer Schlaf mittlerweile ein Luxus? In einer Welt, in der Schlafmangel zur Epidemie geworden ist, bieten Hotels und Resorts Schlafretreats an, die mehr als nur ein Bett zur Verfügung stellen. Sie sind Zufluchtsorte, die Wissenschaft und Wellness vereinen, um den Gästen den bestmöglichen Schlaf zu bieten.

Schlaftourismus – die Angebote

Ausruhen im Allgäu

In Füssen, einem Kneippkurort im Allgäu, dreht sich alles um erholsamen Schlaf. Zertifizierte Schlafgastgeber bieten auf guten und gesunden Schlaf spezialisierte Unterkünfte. Geschulte Schlaflotsen und spezielle Kneipp-Programme unterstützen das Ziel, nächtliche Ruhe zu finden.

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe
Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe

Ausruhen mit Alpenblick
Illustration im 50s-Style mit KI-Hilfe

Dösen in den Bergen
Illustration im 50s-Style mit KI-Hilfe

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe
Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit KI-Hilfe

Liegen in London

Londons erstes auf Schlaf ausgerichtetes Hotel war das Zedwell – ein Underground Hotel. „Von hochwertigen Matratzen bis hin zu innovativen Schallschutztechniken sorgen wir für ungestörten Schlaf,“ heißt es auf der Website. „Dem Chaos entfliehen“ kann man in fensterlosen Zimmern.
Im Belmond The Cadogan hält der Sleep Concierge – in Zusammenarbeit mit dem Schlaf-Experten Malminder Gill – ätherischen Öle und einen Gute-Nacht-Tee bereit. Auf Wunsch und gegen eine extra Gebühr gibt es auch eine persönliches Treffen mit dem Schlafexperten.

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration im Stil der 50er Jahre mit KI-Hilfe

Schlaftourismus in Europa
Illustration im 50s-Style mit KI-Hilfe

Schlaftourismus in Europa
Illustration im 50s-Style mit KI-Hilfe

Schlaftourismus: Müde Freundin von Welt auf Reisen. Illustration mit im Stil der 50er Jahre KI-Hilfe

Nickerchen in New York



Schlaf wird zur Wissenschaft – im Equinox Hotel in New York. The Art + Science of Sleep heißt das Programm, das eine „transformative Schlaferfahrung“ verspricht.
Das Park Hyatt in New York fährt mit einer speziellen, bescheidenen 900 qm großen Schlafsuite auf: Neben Schlafmasken, Büchern zum Thema Schlaf und einem Schlaf fördernden Raumduft soll vor allem das intelligente Bett für eine unvergessliche Nachtruhe sorgen. Das Bett passt sich dynamisch an, um Druckpunkte beim Schlafen zu entlasten, und kontrolliert das Klima in unterschiedlichen Schlafphasen. Aber möchte ich in einem Bett schlafen, das vielleicht intelligenter ist als ich?

Schlaftourismus Illustration mit KI-Hilfe: Müde Frauen in New York

Müde Frauen in New York
Illustration mit KI-Hilfe

Müde Frauen in New York
Illustration mit KI-Hilfe

Schlaftoursimus Illustration mit KI-Hilfe: Müde Frauen in New York
Schlaftourismus Illustration mit KI-Hilfe: Frau im Hotelzimmer in New York

Pennen in Portugal

Das Hästens Sleep Spa, in Coimbra, Portugal, „zollt der Kunst des Schlafs große Anerkennung“. Oha, hier wird Schlaf also zur Kunst? Die schwedische Bettenmarke stellt dafür als Leinwand die Luxusbetten (das sind die mit den weiß-blauen Karos) und ein Kissen-Menü.

Wohltuende Nächte weltweit

In den Luxushotels von Six Senses werden spezielle Schlaf-Programme angeboten. Die sind „ideal, wenn Sie Ihr Schlafverhalten verbessern, Ihr Energieniveau wiederherstellen, Stress abbauen, eine nachhaltige Schlafroutine einführen, sich besser für die täglichen Herausforderungen gewappnet fühlen oder den Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben ebnen möchten“, heißt es auf der Website.
Glück ist also auch mit drin.
Für zwei Nächte bekommt man einen Schlaf-Tracker, danach eine Analyse. Und noch mehr Versprechen: „Verlangsamt den Alterungsprozess und sorgt für einen jugendlichen Glanz in Ihren Augen.“ Tja, jugendlichen Glanz, wer hätte den nicht gerne?

Wir verkaufen Erlebnisse und Träume!

Steffen Boehnke, Director airtours

Jumeirah – eine Hotelkette mit dem Motto „Wir definieren Luxus neu“ – legt ebenfalls besondere Schlaf-Programme auf. „Durch Schlaf- und Ernährungscoaching lernen Sie gesunde Schlaftechniken kennen, während Hypnotherapie und Meditation es Ihnen ermöglichen, einen geschäftigen Geist abzuschalten. Zusätzlich zu den Yogakursen können Sie an Qi Gong (langsame Bewegungen und rhythmische Atmung) und Reiki teilnehmen, bei dem ein Praktiker seine Hände sanft auf Ihren Körper legt, um den Energiefluss um Sie herum zu fördern.“
Hier ist Schlaf also keine Kunst, sondern wir lernen Techniken, Schlaftechniken. Klingt nach ganz schön viel Arbeit. Allein schon der Gedanke daran macht mich noch müder.

So müde!
Illustration mit KI-Hilfe

Schlafen auf Reisen
Illustration mit KI-Hilfe

Schlaftourismus: die gekauften Träume

„Wir verkaufen Erlebnisse und Träume!“, sagt Steffen Boehnke (Director airtours).
Bei all den Angeboten bekomme ich das Gefühl, dass erholsamer Schlaf ein Luxusgut für wohlhabende Menschen ist. Etwas, das ich mir – vor allem im Urlaub – leisten können muss.
Stimmt nicht.

Schlaf? Gibt es auch gratis. Sogar im Urlaub!

Ich schlafe im Urlaub am allerbesten, wenn ich mich den ganzen Tag bewege. Offline bin. Auf Radreise. Wenn ich abends um neun oder zehn Uhr im Zelt in meinen Schlafsack krieche und morgens erst wieder aufwache, wenn die Sonne hoch am Himmel steht. So nach neun oder zehn oder sogar mehr Stunden. Auf einer faltbaren Isomatte, eine Jacke zum Kopfkissen gewickelt. „Na, machst Du wieder Schlafkur?“, fragt dann M., der Freund der Freundin von Welt, lächelnd und reicht mir Tee.
Da weiß ich: Das großartige am Schlaf ist ja, dass er kostenlos ist. Und die Träume sind auch gratis. Die muss ich mir nicht kaufen, die gibt es geschenkt.

Weiterlesen! Die neuesten Blogbeiträge:

Keinen Beitrag mehr verpassen!

Trag Dich ein und werde eine Freundin der Freundin von Welt! Du bekommst meine neuesten Reisetipps – inspirierend und unregelmäßig.

2 Antworten zu „So müde! Hilft Schlaftourismus?“

  1. Avatar von Heidi Scharvogel
    Heidi Scharvogel

    Coole KI-Illustrationen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner